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Geschichte von Radio BonteKoe und EL Zapote

Trotz einer gesellschaftlichen Umbruchsituation, dessen Außmaße auch linke Kultur- und Politikstrukturen erreicht haben, sind wir noch immer existent.

Neben unseren vielfältigen Exkursen im Sinne einer Konzert-Praxis, die sich für unsere Gäste an erschwinglichen Eintrittspreisen orientiert, sind wir Teil einer bundesweiten Vernetzung, die über eine Informations- und Öffentlichkeitsstruktur, sei es kulturell oder politisch, verfügt. Linke Kultur und Politik sind für uns untrennbar miteinander verbunden. Unseres Erachtens ist es völlig falsch, Politik als unantastbar in den Vordergrund zu stellen und Kultur als Spaßelement zu begreifen. Gerade in Zeiten einer Entpolitisierung breiter Kreise der Gesellschaft überhaupt und jugendkulturspezifisch im besonderen, sollte Kultur einen emanzipatorischen Stellenwert haben, mit dem sich politische Inhalte verknüpfen lassen.

Unseren Aktivitäten zufolge standen zumeist kulturelle Ereignisse - sprich Konzerte - im Vordergrund, die aber auch ganz oft einen politischen Hintergrund deutlich machten. Manchmal dienten sie zur Finanzierung politischer Gruppen und Projekte, aber auch dazu, Menschen mit relevanten politischen Themen zu konfrontieren, deren Kenntnisnahme zuvor noch ausgeblendet war.

Vor diesem Hintergrund, und hier seien 2 große Veranstaltungen exemplarisch ausgewählt, haben wir 1993 am 26.5.- Tag X, dem Tag der faktischen Abschaffung des Asylrechts, ein Solidaritätskonzert unter dem Motto: Projekt Zuflucht /Flüchtlinge schützen, mit anderen politischen AktivistInnen aus Bochum in der Uni-Mensa mit 1500 solidarischen Besucher- und UnterstützerInnen organisiert. Bands: Chumbawamba, Alloy, Dog Faced Hermans, Brader (Kurdistan), Redebeiträge und Film über die damaligen Bootflüchtlinge aus Albanien nach Italien und deren menschenverachtende Behandlung dort.
1997 fand in Oberhausen in Kooperation mit anderen unabhängigen Kulturgruppen aus NRW ein weiteres großes Konzert (Open-Air) mit 1000 Gästen zur Finanzierung der damaligen Demo zum Abschiebeknast in Büren bei Paderborn statt. Vielen der BesucherInnen war die bitterböse Realität des Knastes und die Begrifflichkeit Büren, für die die Stadt steht, völlig unbekannt. Ziel neben dem kollektiven Konzerterlebnis war natürlich die Mobilisierung und Sensibilisierung einiger, an der Demo teilzunehmen bzw. sich mit den gesellschaftspolitischen Widersprüchen auseinanderzusetzen. Angesichts dieser Veranstaltungen, die zunächst einen kulturellen Charakter, aber offen eine politische Aussage transportierten, haben wir darüber hinaus immer wieder zu politischen Diskussionen eingeladen.
Dabei haben wir uns nicht nur auf die lokale Szene bezogen, sondern alle interessierten Menschen angesprochen. Dieses Konzept ging grundsätzlich auf und gab uns recht.
Diskussionsveranstaltungen mit u.a Keith MC Henry von Food not Bombs, einer in den USA ansässigen linken Gruppierung mit amilandweiter und europaweiter Vernetzung, oder Eric Drooker, einem NY-Underground-Künstler, der Kunst und linke Politik verbindet, waren ganz hervorragend besucht. Selbiges galt auch für die Veranstaltung mit dem 82 jährigen Abel Paz, Anarchist, Kämpfer im Spanischen Bürgerkrieg und Autor des Buches "Durruti" (2004).

Ein weiteres Standbein unserer Aktionen sind die monatlichen Radio-Sendungen, in denen zumeist in Interviewform auf gesellschaftliche Ereignisse: institutioneller und bürgerlicher Rassismus, (Anti) Faschismus, Internationalismus oder die soziale Frage sowie Kultur eingegangen wird. Wenn wir die unbezahlte Tätigkeit unserer Aktivitäten zugrunde legen, ist Radio BonteKoe und auch El Zapote bundesweit eines der wenigen autonomen kultur-politischen Projekte, die sich nicht im Abwärtstrend befinden bzw. nicht den Weg der Institutionalisierung, Kommerzialisierung und Professionalisierung beschritten haben. Das Sprungbrett hierfür war in den letzten Jahren vor allem auch die Offenheit und der Anspruch auf Veränderung gegenüber der Basis unserer UnterstützerInnen, die wir nach und nach in ein kulturelles und politisches Organisationsprofil eingebunden haben.

Die Überschüsse unserer Konzerte werden zur Finanzierung unbekannter Bands sowie zur solidarischen Unterstützung in Form von Spenden für politische Projekte und Initiativen, oder Menschen die dringend unserer Hilfe bedürfen, genutzt.

Seit 2004 gibt es neben Radio Bontekoe auch noch Radio El Zapote, hervorgegangen durch eine Trennung der Gruppe. Beide Gruppen ergänzen und unterstützen sich gegenseitig. Schwerpunkt von Radio El Zapote sind Veranstaltungen im Bhf. Langendreer, Radio Bontekoe fühlt sich hauptsächlich für Konzerte im Wageni zuständig. Bei diesen Konzerten im Wageni ist die Kochlöffel-Crew anwesend und bietet den BesucherInnen ein kostenloses Essen (VoKü). Bei Konzerten im Bhf. Langendreer ist ein politischer Büchertisch in Zusammenarbeit mit dem Notstand e.V. vor Ort.

Rassistische und sexistische Inhalte und Aussagen teilen wir nicht. Gäste mit diesem Habitus bleiben besser zuhause.
Grenzen auf! Flüchtlinge Willkommen! Love Music - Fight Racism!!

Radio BonteKoe & EL Zapote
Stand: Januar 05

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